Oper Dortmund


Premiere: 5.03.2016 | Rock-Musical

Next To Normal (Fast normal)

Tom Kitt/Brian Yorkey

Stückinfo

Die Goodmans sind eine scheinbar typisch amerikanische Familie: Vater, Mutter, zwei pubertierende Kinder, gut situiert mit Häuschen in der Vorstadt und der üblichen Hektik am frühen Morgen. Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass diese Familie keineswegs normal ist, dass sie sich vielmehr verzweifelt um Normalität bemüht und dabei droht auseinanderzubrechen. Denn Mutter Diana ist psychisch krank. Sie leidet unter einer bipolaren Störung – und ihre Familie mit ihr. Als Next to Normal 2008 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde, war die Sensation perfekt: Zwar ist auch in der Gattung Musical längst nicht mehr alles nur reine Unterhaltung, doch nie zuvor wurde das sensible und auch bei uns immer noch tabuisierte Thema der psychischen Erkrankungen so realistisch, einfühlsam und intensiv auf der Musiktheater-Bühne gezeigt. Es war das erklärte Ziel der beiden Autoren Brian Yorkey und Tom Kitt, dass das Publikum nicht nur zuschauen, sondern auch mitfühlen sollte. Dies ist ihnen gelungen durch ein gut recherchiertes, zuweilen irrwitziges Libretto, das Tom Kitt nahezu vollständig durchkomponiert hat. Er verknüpft dabei virtuos verschiedene Musikstile und sorgt dafür, dass man trotz der Ernsthaftigkeit des Stoffes immer mal wieder befreit lachen darf. „Normal“ wird das Leben der Goodmans sicherlich nie sein, aber ob sie einen Weg finden, mit der Krankheit umzugehen, davon erzählt Fast normal. Die emotionale Kraft von Handlung und Musik begründet den immensen Erfolg des Musicals, das in Dortmund in einer Inszenierung von Stefan Huber (Funny Girl) zu sehen sein wird. (Text: Oper Dortmund)

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Musikalische Leitung: Kai Tietje
Choreographie: Danny Costello
Bühnenbild: Timo Dentler/Okarina Peter
Kostüme: Susanne Hubrich
Lichtdesign: Florian Franzen
Sounddesign: Marc Schneider-Handrup
Dramaturgie: Wiebke Hetmanek
Mitarbeit: Hans-Joachim Thimm, Psychiater

Cast

Szenenfotos

Video






Pressestimmen

Silke Milpauer, Musicalzentrale.de

"... "Fast normal" geht in der Dortmunder Inszenierung von Stefan Huber unter die Haut, durchbricht nicht nur inhaltlich, sondern auch konzeptionell Klischees – und tut dem allzu oft als "seichte Unterhaltung" abgeschriebenem Genre alleine deshalb schon gut.(...)Wie bereits bei vergangenen Produktionen hat das Theater Dortmund ganze Arbeit geleistet und hervorragende Casting-Entscheidungen getroffen. (...) Das Regiekonzept von Stefan Huber, die maximale Fixierung auf die Handlungsebene bei gleichzeitiger Reduktion potentieller Störfaktoren, funktioniert: Die Dortmunder Inszenierung kommt eine Spur rauer daher als einige Vorgängerversionen, löst intensive Emotionen aus und schärft beim Publikum das Bewusstsein dafür, dass Musical weit mehr ist als eingängige Melodien zu seichten Texten und Themen..." Ganze Kritik: http://www.musicalzentrale.de/index.php?service=0&subservice=2&details=7234

[ Weitere Pressestimmen... ]




Rasmus, kulturpoebel.de

"...Nach Produktionen des Musicals in Fürth, Linz, Hildesheim und Lüneburg, spielt das Musical nun auch in einer Inszenierung von Stefan Huber am Theater Dortmund, das sich in der Szene durch vergangene Inszenierungen wie „Jesus Christ Superstar“ einen exzellenten Ruf erworben hat. Und diesen – das sei vorweg genommen – kann das Theater auch mit „Next to normal“ mehr als verteidigen. (...) Was von Anfang an positiv auffiel: Die deutsche Übersetzung von Titus Hoffmann, die in der Fürther Inszenierung teilweise noch sehr holprig klang, wurde überarbeitet, was den deutschen Texten sehr gut getan hat, da sie in den geänderten Passagen viel stärker den Aussagegehalt des englischen Originals treffen und nun natürlicher klingen.(...) „Next to normal“ ist die ultimative Antwort auf all jene Vorurteile der Musical-Skeptiker, die immer noch in ihrem 1930er Jahre-Bild festhängen und davon überzeugt sind, dass Musicals gar nicht anspruchsvoll und dramatisch sein können. Liebe Skeptiker oder getarnte Opern-Kritiker: Sie können es, sie sind es, schaut euch „Next to normal“ an und akzeptiert es endlich! Das Theater Dortmund hat mit dieser Stückauswahl sehr viel Mut bewiesen, da das Opernhaus sehr groß für ein solch intimes Stück ist. Dieser runden Inszenierung samt ihren grandiosen Darstellern bleibt zu wünschen, dass sich das Publikum nicht von dem ungewöhnlichen Thema „Bipolare Störung“ abschrecken lässt und zahlreich ins Theater strömt. Denn „Next to normal“ bringt einen zum Weinen und Lachen gleichzeitig. Und erschafft in all der Dramatik trotzdem eine große Portion Hoffnung. Denn am Ende der Nacht gibt es ein Licht. Was für die Goodmans zum Motto wird, ist keine bahnbrechend-neue Erkenntnis – und dennoch eine Botschaft, die einen glücklich stimmt und beim Verlassen des Theaters das Leben ein bisschen mehr genießen lässt..." Ganze Kritik: http://kulturpoebel.de/2016/03/next-normal-grosse-gefuehle-dortmund/




Stefan Klein, literaturundfeuilleton.wordpress.com

"...Das Dortmunder Opernhaus traut sich etwas! Mit Next to Normal – Fast normal steht nun ein mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnetes Musical auf dem Spielplan, das aufgrund seines Themas schnell am Publikum vorbei singen könnte. Wie macht man der durchschnittlichen Musicalzielgruppe schon ein Stück über eine dysfunktionale Allerweltsfamilie mit depressiver Mutter schmackhaft, das eher rockig daher kommt und nicht zum munteren Mitsingen einlädt? Next to Normal könnte von fröhlichen My fair Lady-Erwartungen kaum weiter entfernt sein, ist aber dennoch (oder gerade deswegen) unbedingt sehenswert.(...) Stefan Huber versammelt unter seiner sehr personenbezogenen Regie ein Musicalensemble aus namhaften Darstellern und jungen Akteuren, die durchaus die Chance haben, ebenfalls groß Karriere zu machen.(...) Nach der Pause kommen nicht alle Zuschauer zurück auf ihre Plätze. Woran mag das liegen? Sicherlich weder an den Darstellern noch an der feinen Regiearbeit Stefan Hubers. (...) Eventuell liegt es an der schon angesprochenen Erwartungshaltung. Next to Normal – Fast normal thematisiert Liebe, jedoch nicht so tragisch-romantisch wie in der West Side Story, und verfügt über eingängige Musik, die jedoch nicht so schnell ins Ohr kriecht wie die eines Andrew Lloyd Webbers. (...)Genau deshalb ist Next to Normal – Fast normal ein so wichtiges Musical. Es zeigt uns eine Geschichte, die, so oder so ähnlich, überall in Deutschland und der Welt passieren könnte. In Dortmund hat man nun die Chance, mithilfe eines talentierten Schauspielstabs, unter ehrlicher Regie und mit hochwertiger Musik einen Einblick in diese Welt zu bekommen. Man sollte nur vorher versuchen zu vergessen, dass man sich ein Musical ansehen wird...." *www.literaturundfeuilleton.wordpress.com/2016/03/07/next-to-normal-opernhaus-dortmund/




musicalradio.de

"...NEXT TO NORMAL ist ein Musical, das als tragische Komödie von der Musik getragen, aber ohne große Ohrwürmer auskommt. Dennoch könnte die Musik nicht passender sein und unterstreicht Szenen häufig rockig und bietet viel Dynamik. Die sechsköpfige Band unter der Leitung von Kai Tietje wird diesem Anspruch absolut gerecht. Regisseur Stefan Huber leistete exzellente Arbeit und das Bühnenbild von Timo Dentler und Okarina Peter zeigt sich im Licht von Florian Franzen zerbrechlicher und durch eine bewegliche zweite Ebene, die in einzelnen Szenen weitere Räume zeigt, perspektivisch neu. Im weiteren Kreativteam sorgen Danny Costello (Choreographie), Susanne Hubrich (Kostüme), Marc Schneider-Handrup (Sound-Design) und Wiebke Hetmanek (Dramaturgie) für einen runden Abschluss. Für Musical-Fans abseits der Jukebox-Mitklatsch-Werke, die authentische Geschichten mit realistischem Ende mögen, gehört der Besuch von NEXT TO NORMAL zum Pflichtprogramm..." Ganze Kritik: https://musicalradio.de/musicals/news/die-goodman-s-wohnen-jetzt-in-dortmund.html?tmpl=component&print=1




Thorsten Wulf, musicals

"...die erste gute Idee der Bühnenbildner Timo Dentler und Okarina Peter sowie des Regisseurs Stefan Huber war es, die Darsteller ganz nah ans Publikum ran zu holen.(...) Auch wenn das Stück so langsam in deutschen Theatern Einzug hält, darf die Entscheidung immer noch als mutig eingeschätzt werden, das Stück auf den Spielplan zu setzen. Und mit der Cast und der Inszenierung hat das Dortmunder Opernhaus alles richtig gemacht. Weiter so!"




Arnold Hohman, Westdeutsche Allgemeine Zeitung

"...Die Dortmunder Oper begeistert mit Tom Kitts „Next to Normal“: Das Stück zeigt, dass Musical auch neues, aufregendes Gegenwartstheater sein kann.(...) Das fast völlig durchkomponierte Musical von Tom Kitt und Texter Brian Yorkey entfaltet seinen Schwung und seine Dynamik un­ter der Regie von Stefan Huberauch am Dortmunder Haus. Natürlich mag da manches vorgegeben sein, dennoch hat man den Eindruck, dass Huber hier auch Akzente setzt.(...)Langer begeisterter Applaus..." Ganze Kritik: http://www.derwesten.de/kultur/next-to-normal-ein-musical-der-gegenwart-id11630272.html




Thomal Molke, Online Musik Magazin

"...Stefan Huber bleibt in seiner Personenregie der Vorlage absolut treu und verfügt über ein Ensemble, das aus den Figuren darstellerisch alles herausholt. Jörg Neubauer glänzt in den beiden unterschiedlichen Partien als Karikatur eines Arztes (Dr. Fine) und als Doktor mit diskutablen Methoden (Dr. Madden). Dustin Smailes überzeugt als Henry, der zunächst der Auslöser dafür zu sein scheint, dass Natalie überhaupt mit Drogen in Kontakt kommt, dann allerdings trotz ihrer Zurückweisungen nicht von ihrer Seite weicht. Eva Rades arbeitet als aufmüpfige und leicht vernachlässigte Tochter Natalie die Parallelen zu ihrer Mutter wunderbar heraus, was auch vor allem musikalisch in einem Quartett deutlich wird, wenn Mutter und Tochter Dan bzw. Henry zeitgleich klar machen, dass sie ihnen nicht helfen können. Johannes Huth geistert als "Gespenst" Gabe äußerst real durch die Szene und begeistert durch intensives Spiel. Rob Fowler gibt den Dan sehr ruhig. Von daher hat man mit ihm am Ende großes Mitleid, wenn seine Frau ihn verlässt. Die anspruchsvollste Partie kommt Maya Hakvoort zu, die als Diana die unterschiedlichen Facetten der Figur mit großer Intensität ausleuchtet. Wie bruchlos sie von einer Stimmung in eine andere verfällt, geht unter die Haut. So gibt es am Ende sofort stehende Ovationen für alle Beteiligten, in die sich auch die Musiker und das Regie-Team einreihen..." Ganze Kritik: http://www.omm.de/veranstaltungen/musiktheater20152016/DO-next-to-normal.html