Theater Baden-Baden


Premiere: 23.03.2012 | Schauspiel

Rot

John Logan

Stückinfo

1958, während der Arbeit an einer Serie von Wandgemälden für das neue Seagram-Hochhaus in New York, stellt Mark Rothko einen neuen Assistenten ein. Ken, ein junger Kunstmaler, muss Leinwände aufziehen, Farben mischen, Pinsel waschen – und Mark Rothko ertragen: die brüskierende Mischung aus Genialität, Besessenheit, Selbstherrlichkeit und Arroganz, aber auch die Verletzlichkeit des reifen Künstlers angesichts junger Kollegen, die erfolgreich neue Wege gehen. Was heißt Rot? Welche Wirkung erzielt Schwarz, die Abwesenheit von Farbe? Wie weit darf sich Kunst der Kommerzialisierung und dem Populären ergeben? RED, 2009 in London uraufgeführt, ist mehr als eine Hommage an den amerikanischen Künstler Mark Rothko und eine Reflexion über die Kunst im 20. Jahrhundert: Die Begegnung zwischen dem bedeutenden Vertreter des abstrakten Expressionismus und seinem Assistenten ist ein spannendes Kräftemessen zwischen zwei Denkweisen, Lebenshaltungen, Generationen.

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Bühnenbild: Stefan Huber/Heike Seidler
Kostüme: Heike Seidler

Cast

Berth Wesselmann, Alen Hodzovic

Szenenfotos






Pressestimmen

Christiane Lenhardt, Badisches Tagblatt

"(...) Regisseur Stefan Huber inszeniert das Kammerspiel im Atelier für zwei Personen, Rothko und seinen Assistenten, wie die letzte Schlacht eines getriebenen Künstlers - voran gepeitscht durch die Macht der Worte. Der Zuschauer wird über eine Stunde und vierzig hinweg ohne Pause von Logan wie in einen Sog in dieses Künstlerleben hineingezogen. (...) In Baden-Baden gibt Berth Wesselmann diesem selbstherrlichen Grantler Rothko Format. Er provoziert, distanziert, zieht dasitzend wie ein Buddha, Scotch trinkend und paffend (damals war Rauchen noch cool), volle Aufmerksamkeit auf sich - ein Berserker der Kunst mit buchhalterischem Arbeitsethos und undurchdringlichem Blick. Die Dämonie, die in dieser schwer fassbaren Künstlerfigur liegt, übermalt Regisseur Huber mit lauten Musikeinspielungen, teils aus Mozarts "Don Giovanni", wenn Rothko an seiner Leinwand in Aktion tritt. Das Künstlertheater eines Weltüberdrüssigen findet inmitten Unmengen gestapelter und gehängter Leinwände (Bühne: Heike Seidler, Stefan Huber) unter künstlichem Atelierlicht statt. (...) Der junge Schauspieler Alen Hodzovic, mit seinem 50er-Jahre-Kurzhaarschnitt sehr amerikanisch, ist ein adäquater Sparringspartner, hegt als Assistent Ken eigene Künstlerambitionen, hat selbst eine dramatische Vita. Er gibt sich locker, fürsorglich geschäftig, aber mit der Chuzpe eines jungen Menschen, der schon einiges hinter sich hat. (...)"

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