Stadttheater Bern


Premiere: 3.02.2011 | Komödie

Altweiberfrühling

Stefan Vögel (nach dem Drehbuch des Erfolgsfilms DIE HERBSTZEITLOSEN von Bettina Oberli)
Schweizerdeutsche Erstaufführung/Schweizerdeutsche Fassung: Stefan Huber

Stückinfo

Um ihrem Leben noch einen Sinn zu geben, erfüllt sich die betagte Martha ihren langgehegten Mädchentraum und eröffnet nach dem Tod des Eheman­ nes ihre eigene Dessous-Boutique mit selbst entworfener Wäsche. Im Dorf regt sich Widerstand: Dorfpfarrer Walter, ihr eigener Sohn, hätte aus dem ehemaligen Tante-Emma-Laden lieber den neuen Treffpunkt üür seine Bibel­ gruppe gemacht und Fritz, der Gemeindepräsident, fürchtet eine Verrohung der Sitten im ländlichen Dorfleben. Dem zuweilen handgreiflichen Versuch, sie von ihrer Idee abzuhalten, stellen sich Martha und ihre drei sehr unter­ schiedlichen Freundinnen erfolgreich entgegen und zeigen so der ganzen Welt, dass es für grosse Träume nie zu spät ist. Die Komödie erzählt auf an­ rührende Weise vom Alter, von der zweiten Chance im Leben und vom Mut, der nötig ist, um sie zu nutzen. Altweiberfrühling ist Stefan Vögels witzige Bearbeitung des sehr erfolg­ reichen Schweizer Films Die Herbstzeitlosen aus dem Jahre 2006. Vögel ist frei­ schaffender Theaterautor und Schauspieler. Der Vorarlberger schreibt seit 1993 für die Bühne und wurde 2003 in Wien mit dem Dramatikerpreis aus­ gezeichnet. Auf der Bühne des Stadttheaters wird ein Teil der originalen Filmbesetzung zu sehen sein, u.a. Heidi Maria Glössner als Marthas quirlige Freundin Lisi.

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Musikalische Leitung: Michael Frei
Bühnenbild: Stephan Prattes
Kostüme: Heike Seidler
Lichtdesign: Karl Morawec
Sounddesign: Bruno Benedetti

Cast

Sibylle Brunner, Heidi Maria Glössner, Monica Gubser, Suzanne Thommen, Stefano Wenk, Ernst C. Sigrist, Doro Müggler, Fabiola Kuonen, Nadira Haribe, Antonello Messina

Szenenfotos

Video






Pressestimmen

ruf. NZZ am Sonntag

"(...) Auch darf Regisseur Stefan Huber mit der zeitlos schönen Heidi Maria Glössner und der 80-jährigen Monica Gubser gleich auf zwei aus der filmischen Vorlage bekannte Gesichter setzen. Bei der Schweizer Erstaufführung in Bern steht die Bühne(Stephan Prattes) schief. Klar, wir haben es hier mit vier schrägen Weibern zu tun. Ein Lingerie-Laden auf dem Dorfe? Pfui. So das Klischee. Aber das darf ruhig gegenwärtig sein im Volkstheater. Da lässt man sich gerne von Bekanntem überraschen.Und in diesem Fall wird man es sogarvon etwas Neuem: dem Schluss. Bis dahin aber schnurrt die Senioren-Selbstverwirklichungsmaschine wie gewohnt, und die zweieinviertel Stunden gehen so federleicht vorbei, wie die Damen übers schiefe Parkett trippeln.(...)"

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Peter Steiger, Berner Zeitung

"(...) Man ist geneigt, bei der Besprechung dieses Stücks zu jutzen. Judihui. Zum einen, weil es unter anderem um ein Chor- und Jodelfest geht. Zum anderen, weil es so gut, lustig und rührend ist: Das Berner Stadttheater macht Dialekttheater. Professionelles Volkstheater hat auf einer etablierten Bühne Seltenheitswert. Das Ensemble genoss an der Premiere Standing Ovations. Auch das ist in Bern ungewöhnlich (...) Stefan Huber hat den Text bearbeitet.(...) Der 50-Jährige ist ein gefragter Mann. Er wird im ganzen deutschsprachigen Raum als Garant für publikumswirksame Produktionen herumgereicht. Eine solch gelungene solide Arbeit liefert er auch mit seiner aktuellen Produktion. Huber lässt jede der vier Darstellerinnen einen Ohrwurm singen und stellt den Schauspielerinnen dabei einen virtuosen Akkordeonisten zur Seite. Die Songs geben dem sonst quirligen Treiben Tiefe und sind in gutem Sinn emotional.(...)"




Brigitta Niederhauser, Der Bund

"(...) Ganz toll auf Touren kommt die Damenriege, wenn sie singt. Regisseur Stefan Huber, der zuletzt das Musical "Die Schweizermacher" inszeniert hat, verpasst der Story mit Lüpfigem wie "S´isch ja nur e chliises Träumli gsii" der Boss Buebe einen Touch "Kleine Niederdorfoper". Gleichzeitig schafft er damit eine ironische Distanz zum rührigen Geschehen und verstärkt das Schwankhafte von Stefan Vögels Textvorlage.(...) Zwei schnattrige Kampfhähne sind der Pfarrer und der Gemeindepräsident, die immer mehr Federn lassen müssen, je heftiger sie sich aufplustern. Splapstickmässig lässt Huber sie auflaufen an den Büstenhaltern und Spitzenhöschen.(...)"