Atelier Theater Bern


Premiere: 8.11.1995 | Schauspiel

Vermummte

Ilan Hatsor

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Bühnenbild: Dieter von Arx
Kostüme: Margrit Haldemann

Cast

Sigi Arnold, Roeland Wiesnekker, Imanuel Schipper






Pressestimmen

Solothurner Zeitung

„(...) 80 Minuten dauert die eindringliche Inszenierung von Stefan Huber, die in ihrer unpathetischen Dramatik und suggestiven Intensität in der Kühle des Lagerraumes, ohne moralisch zu polarisieren, Opfer blinden Hasses von allen Seiten beklagt, anstatt lediglich Wohlstandsbetroffenheit zu besorgen. Unspektakulär und ehrlich.(...)“

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Berner Oberländer

„(...) Stefan Huber inszeniert ‚Vermummte‘ mit klaren, fast stereotypen Zuordnungen und analytischem Flair für Distanzveränderungen und wechselnde Machtpositionen. Richtende Blicke, scharfe, aber auch zitternde Stimmen, abgekehrte Positionen zur Wand oder je einmal eine Hinwendung zum Publikum, wenn sich (immerhin!) Menschlichkeit regt: Das alles wirkt stilbildend.(...)"




Der Bund, Bern

„(...) Sichtlich betroffen reagierte am Mittwoch abend ein vorwiegend jüngeres Premierenpublikum auf die AT-Inszenierung von Ilan Hatsors beklemmendem Brudermord-Drama. (...) Wie schon lange nicht mehr überzeugt bei dieser Atelier-Aufführung nicht nur das Stück, sondern auch die Inszenierung, die das innerliche Drama nicht in ein äusserliches Spektakel umsetzt, sondern die Wucht der Worte und des Geschehens in einem nüchtern-adäquaten Rahmen ganz aus sich selbst heraus zur Wirkung kommen lässt. (...) Stefan Huber hat die Protagonisten zu einem zwanglosen Spiel animiert: direkt und ohne Stilisierung, mit gut verteilten Steigerungen und emotionellen Höhepunkten, und immer so, dass man die Angst und die Bedrohung, die über allem lastet, mit Händen greifen zu können meint. (...)Die Inszenierung gehört in ihrer Präzision und nüchtern-klugen, bedrängenden Disposition zum Sehenswertesten, was in letzter Zeit in Bern an politischem Theater produziert wurde und belegt einmal mehr, dass gut gemachtes Theater nachdrücklicher mit Problemen konfrontieren kann als noch so spektakuläres TV-Infotainment. (...)“




Berner Zeitung

„(...) Der Terror wird nicht in Gewaltszenen sichtbar gemacht, die Messer sind nach innen gerichtet. Es sind die kontrastreichen Dialoge, welche den Terror als etwas Kopfgeborenes zu erkennen geben. Regisseur Stefan Huber gelingt es, in seiner Arbeit mit den drei jungen Schauspielern den dominierenden Texten doch etwas Körperlichkeit zu verleihen. Dabei wird der Umgang der drei Männer mit Unsicherheit und Schuld selbst hinter der Maske erzwungener Stärke weit sichtbar – so, dass es über die Verhältnisse im Nahen Osten hinaus gültig ist. (...)“